Highlights vom MSK 2023 Joint Meeting: interaktiver Kurs zur axSpA

Vom 8. bis zum 13. Oktober ging in London das MSK 2023 Global Musculoskeletal Societies Joint Meeting unter der Federführung der International Skeletal Society (ISS) über die Bühne. Wie immer gehörte auch der MSK Refresher Course zum Programm. Als Teil davon öffnete sich am 12. Oktober der Vorhang für den interaktiven Kurs zur axialen Spondyloarthritis (axSpA) – unser ganz persönliches Highlight. Lass uns gemeinsam darauf zurückblicken.

Fachgesellschaften aus aller Welt – beim MSK 2023 Joint Meeting

Eine einzigartige Plattform für den Austausch von Wissen und die Diskussion von Fällen im Bereich muskuloskelettaler Erkrankungen: Beim MSK 2023 Global Musculoskeletal Societies Joint Meeting kamen über 1.000 Fachleute aus Radiologie, Orthopädie und Pathologie aus der ganzen Welt zusammen. Das Event findet jedes Jahr an einem anderen Ort statt. Diesmal machte der internationale Fachkongress halt in London.

View of London with River Thames

Die International Skeletal Society (ISS) lädt MSK-Fachgesellschaften nach London ein. – Foto: Unsplash – Benjamin Davies

Zum 50. Jubiläum der International Skeletal Society hielt das Event eine beeindruckende Bandbreite an Vorträgen und Diskussionen unter dem Motto #allMSKsocieties bereit. Mit dabei war auch der BerlinCaseViewer – und zwar als technisches Rückgrat.

BCV Web-App: unser Beitrag zur Veranstaltung

Die Teilnahme am MSK 2023 Joint Meeting war etwas ganz Besonderes für uns. Schließlich bringt das weltweit angesehene Event die besten Köpfe zum Thema Knochen- und Gelenkerkrankungen zusammen. Dass die International Skeletal Society in diesem Jahr ihr 50-jähriges Bestehen feierte, verlieh der Veranstaltung zusätzliche Tragkraft. Und dann war es an uns – oder besser: an unserer Web-App – interdisziplinären Diskussionen auf höchstem Niveau den Weg zu ebnen.

9 Vorträge zu axialer Spondyloarthritis waren geplant.

Wie es dazu kam? Ein von den Radiologen Robert G. Lambert und Kay G. Hermann organisierter Kurs zur axialen Spondyloarthritis nutzte die innovative BerlinCaseViewer-Plattform für die Präsentation von Fällen. Geplant waren Beiträge von insgesamt 9 Vortragenden aus aller Welt mit spannenden, illustrativen Fallbeispielen. Alles war bis zur letzten Minute orchestriert.

Die Teilnehmenden waren währenddessen dazu aufgerufen, aktiv mitzumachen: indem sie sich Befunde im Detail anschauten und Multiple-Choice-Fragen beantworteten. So gelang es einerseits, reiches Spezialwissen zu vermitteln, und andererseits, einen überblicksartigen Einstieg zum Thema axSpA bereitzustellen.

Was dir bei diesem MSK Refresher Course vielleicht entgangen ist

Kay G. Hermann von unserem Team eröffnete den Kurs mit einer technischen Einführung in die Web-Version vom BerlinCaseViewer. Mit dabei: eine Giraffe aus Kenia. Schau es dir im Video nochmal an:

So funktioniert die BerlinCaseViewer Web-App – am Beispiel einer Giraffe. Richtig gelesen. Giraffe.

Frei nach dem Motto „axSpA vor der Linse“ ging es dann sachlich weiter und Kay Hermann gab radiologische Einblicke in die axiale Spondyloarthritis und ihre vielfältigen Erscheinungsformen an den Sakroiliakalgelenken. Diesen Faden nahm die brasilianische Radiologin Clarissa Canella auf, um auf typische radiologische Zeichen der axSpA und deren Nutzen für Diagnose und Klassifikation einzugehen. Du erinnerst dich? 2009 gab es einige Änderungen in der Klassifikation der entzündlichen Wirbelsäulenerkrankung, die zu einer neuen Nomenklatur geführt haben. Mehr dazu im Interview mit dem Rheumatologen Joachim Sieper.

Wichtige Differenzialdiagnosen im Überblick

Die niederländische Radiologin Monique Reijnierse warf im Anschluss einen Blick auf wichtige Differenzialdiagnosen, um die Frage zu beantworten, wie sich axSpA von anderen muskuloskelettalen Erkrankungen wie Arthrose, Osteitis condensans, Fraktur und bakterieller Entzündung unterscheiden lässt.

Mit dieser Frage beschäftigte sich auch der Radiologe Jacob Jaremko aus Kanada, allerdings mit dem Fokus auf junge Patient*innen. „Wie unterscheiden sich Kinder von Erwachsenen? Welche wachstumsbedingten MRT-Phänomene müssen berücksichtigt werden?“

Differenzialdiagnosen, und dabei insbesondere entzündliche Muster, die sich in der Bildgebung erkennen lassen, standen beim Radiologen Winston Rennie von der englischen Loughborough University unweit von Leicester im Vordergrund.

Der BerlinCaseViewer veranschaulicht wichtige Differenzialdiagnosen.

Aufgrund des aktuellen Israel-Gaza-Konflikts musste Iris Eshed vom Sheba Medical Center in Tel Aviv kurzfristig ihre Teilnahme absagen. Ihren Vortrag zu weiteren Differenzialdiagnosen, darunter Osteomyelitis, das SAPHO-Syndrom und die diffuse ideiopathische Skeletthyperostose, kurz DISH, fasste Kay G. Hermann als ihre Vertretung für die Teilnehmenden kurz zusammen.

Die Zeichen richtig lesen: Ist es wirklich axSpA? Was ändert sich unter Therapie?

Der Radiologe Robert Lambert aus Kanada setzte sich in seinem Vortrag mit komplexen Fallbeispielen auseinander und ging dabei auf die Frage ein: Wie lässt sich in Situationen, in denen sowohl Syndesmophyten als Zeichen für axSpA als auch degenerative Prozesse vorkommen, eine klare Diagnose stellen?

Fallbeispiele nutzte auch der dänische Rheumatologe Mikkel Østergaard, der aus dem klinischen Alltag berichtete und sich der Frage zuwandte, welche Rolle die MRT in der Nachuntersuchung spielt, wie oft man sie einsetzen sollte, um Therapieversager zu identifizieren, und wie sich die Befundmuster im Verlauf darstellen.

Fragen richtig beantworten, Diagnose richtig stellen.

Technische Neuerungen erweitern den radiologischen Horizont

Etwas technischer ging es bei der Präsentation vom Radiologen Torsten Diekhoff von der Charité – Universitätsmedizin Berlin zu. Er stellte neue Ansätze in der Bildgebung und ihre Bedeutung für die Diagnose vor. Anhand von Beispielen zeigte er, dass es heute möglich ist, ein Computertomografiebild mit einem MRT-Gerät zu simulieren, also ganz ohne Röntgenstrahlung. Umgekehrt ist es auch möglich, das Ausmaß der Entzündung an den Sakroiliakalgelenken mit der CT abzuschätzen, etwa wenn gerade kein MRT zur Hand ist oder aus anderen Gründen eine CT benötigt wird.

Mehr als 250 Teilnehmende studierten die vorgestellten Fälle und nutzten dabei die BerlinCaseViewer Web-App. Für den technischen Support verstärkte Friedrich Hermann, der Sohn von Kay G. Hermann, das BerlinCaseViewer-Team.

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